Preisdaten aus Japan sorgen für Zinsfantasien: Erhöhung im Mai oder Juli?

Reuters · Uhr
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Tokio (Reuters) - Ein anhaltend kräftiger Preisauftrieb in Japan lässt die Aussichten auf weitere Leitzinserhöhungen der Notenbank steigen.

Die um Energie und verderbliche Lebensmittel bereinigte Inflationsrate stieg laut am Freitag veröffentlichten Regierungsdaten im Februar auf 2,6 Prozent - der höchste Wert seit März 2024. Auf diese Kennzahl achtet die Bank of Japan (BoJ) besonders, da sich damit der zugrundeliegende Inflationstrend zeigt. Die eigentliche Kerninflation, bei der nur frische Lebensmittel ausgeklammert werden, lag im Februar mit 3,0 Prozent zudem über den Erwartungen von Experten, die einen Wert von 2,9 Prozent auf dem Zettel hatten.

"Die Stärke der zugrundeliegenden Inflation im Februar deutet darauf hin, dass die Bank von Japan die Zinsen bei ihrer nächsten Sitzung im Mai anheben könnte. Wir erwarten jedoch weiterhin, dass die Unsicherheit über die Auswirkungen der US-Zölle eine Anhebung auf Juli verzögern wird", sagte Marcel Thieliant, vom Analysehaus Capital Economics. Die anhaltend starke Inflation spreche dafür, dass die BoJ ihre Geldpolitik aggressiver verschärfen könne als gedacht. Die meisten von Reuters befragten Ökonomen erwarten, dass die BoJ den Leitzins im dritten Quartal auf 0,75 Prozent hochschrauben wird, höchstwahrscheinlich im Juli.

Die Tokioter Währungshüter haben Bereitschaft zu weiteren Zinserhöhungen signalisiert. Voraussetzung dafür ist aber, dass sie davon überzeugt sind, dass sich die Inflation bei nachhaltig etwa zwei Prozent bewegt und durch solide Lohnzuwächse gestützt wird.

Die Verbraucherpreisdaten fließen in die aktualisierten Wachstums- und Inflationsprognosen ein, die von der Notenbank beim nächsten Zinsentscheid am 1. Mai vorgelegt werden. Angesichts der Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump scheute sie auf ihrer jüngsten Sitzung vor einer Straffung zurück. Die Zentralbank bekräftigte zugleich ihre prinzipielle Bereitschaft, ihre Geldpolitik zu straffen. Ende Januar hatte sie den Leitzins auf 0,5 Prozent geschraubt - das höchste Niveau seit 2008.

(Bericht von Leika Kihara, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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