Preise für Wohnimmobilien steigen - "Boden gefunden"

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind Ende 2024 gestiegen.
Von Oktober bis Dezember zogen sie um durchschnittlich 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Auch im Vergleich zum Vorquartal verteuerten sich Wohnimmobilien, und zwar um 0,3 Prozent. Daten für 2024 insgesamt will das Statistikamt zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen, da die Ergebnisse rückwirkend bis 2022 leicht korrigiert werden sollen.
Im Jahresvergleich stiegen die Preise nun erstmals wieder nach über zwei Jahren. Die Daten bestätigen damit unsere Einschätzung, dass die Wohnimmobilienpreise ihren Boden gefunden haben.
Der Ausblick bleibe verhalten positiv. Das geplante Finanzpaket von CDU/CSU und SPD hat die Langfristzinsen steigen lassen, wodurch auch die Hypothekenzinsen nach oben gingen. "Das verschlechtert die Erschwinglichkeit von Wohnimmobilien und bremst die Markterholung", sagte Güth. "Der Zinsanstieg ist vermutlich von Dauer, aber er ist nicht derart groß, dass er das Bild für den Immobilienmarkt komplett drehen würde."
IN DÜNN BESIEDELTEN GEGENDEN FALLEN DIE PREISE
In den meisten Gegenden mussten Käufer mehr bezahlen. "Nur in dünn besiedelten ländlichen Kreisen waren die Preise gegenüber dem Vorjahresquartal rückläufig", so die Statistiker. Dort kosteten Wohnungen im Durchschnitt 1,2 Prozent sowie Ein- und Zweifamilienhäuser 0,9 Prozent weniger.
In den sieben größten Städten Deutschlands (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf) musste für Wohnungen 1,6 Prozent mehr gezahlt werden als im vierten Quartal 2023. Häuser kosteten 1,1 Prozent mehr. Im Vergleich zum Vorquartal sanken die Preise für Wohnungen dagegen um 0,3 Prozent, während sich Ein- und Zweifamilienhäuser um 3,9 Prozent verteuerten.
In den kreisfreien Großstädten stiegen die Preise für Wohnungen um 2,5 Prozent zum Vorjahresquartal, während sie sich für Ein- und Zweifamilienhäuser um 2,2 Prozent erhöhten. Im Vergleich zum Vorquartal kosteten Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser jeweils 0,2 Prozent mehr.
2023 hatte es früheren Angaben zufolge mit 8,4 Prozent den stärksten Rückgang der Wohnimmobilienpreise in Deutschland seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000 gegeben. Von 2008 bis 2022 hatten sich Wohnimmobilien kontinuierlich verteuert - getrieben auch durch niedrige Bauzinsen, die danach jedoch wegen der Inflation gestiegen sind.
Dem Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) zufolge wurden Eigentumswohnungen im vergangenen Jahr 1,5 Prozent günstiger gehandelt als 2023. Einfamilienhäuser notierten demnach um 1,6 Prozent und Mehrfamilienhäuser um 3,0 Prozent unter dem jeweiligen Vorjahreswert. Einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter Analysten zufolge dürften die Immobilienpreise in diesem Jahr um durchschnittlich 3,5 Prozent steigen. In den beiden kommenden Jahren soll das Plus dann bei jeweils drei Prozent liegen.