Lagarde: Europa darf Anschluss bei KI nicht verlieren

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Frankfurt (Reuters) - EZB-Präsidentin Christine Lagarde macht sich für ein mehr technologiefreundliches Klima in Europa stark, um beim Thema Künstlicher Intelligenz (KI) nicht den Anschluss zu verlieren.

Effekte durch KI seien bereits in Bereichen wie dem US-Technologiesektor zu erkenn, wo die Produktivität steige, während die Beschäftigung sinke, sagte Lagarde am Dienstag auf einer Konferenz in Frankfurt. Zwar stecke man immer noch in der ersten Phase der Entwicklung und die Schätzungen zu den Auswirkungen auf die Produktivität variierten erheblich. "Aber auch am unteren Ende würden sie ein 'gamechanger' sein für Europa", sagte Lagarde.

Die EZB-Chefin verwies unter anderem auf Schätzungen, nach denen die Produktivität um 1,5 Prozentpunkte jährlich schneller zunehmen könnte, sollte sich KI in den nächsten zehn Jahren in der Wirtschaft großflächig ausbreiten. Lagarde kritisierte in dem Zusammenhang, dass es in der EU kein starkes Ökosystem für Wagniskapital gebe. Das sei ein großes Manko. "Zwischen 2018 und 2023 wurden in der EU rund 33 Milliarden Euro in KI-Unternehmen investiert, verglichen mit mehr als 120 Milliarden Euro in vergleichbare US-Unternehmen," führte sie aus.

In Europa müsse eine Spar- und Investmentunion aufgebaut werden, um dem europäischen Wagniskapital einen Anstoß zu geben. Komplexe Vorschriften im digitalen Bereich müssten vereinfacht werden. Genehmigungsverfahren müssten schneller laufen. "Und wir müssen massiv die Investitionen in Datenzentren erhöhen, in Glasfaser-Netzwerke und in Stromnetze."

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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