Hella-Mutter: Kommen mit US-Zöllen zurecht

Paris (Reuters) - Der französische Autozulieferer Forvia verschärft angesichts der US-Zölle seinen Sparkurs und will die Kosten an die Kunden weiterreichen.
Bislang habe das Unternehmen Lösungen für etwa die Hälfte der potenziellen Effekte aus den Zöllen gefunden, sagte der Chef der Hella-Mutter, Martin Fischer, am Donnerstag. Beim Rest sei der Autozulieferer auf einem guten Weg. "Wir stellen sicher, dass wir Klauseln nutzen und Verträge mit unseren Kunden aushandeln, die es uns erlauben, die Kosten weiterzureichen, wir arbeiten daran, unsere Lieferkette zu optimieren, wir arbeiten an der optimalen Auslastung unserer Fabriken in den USA und wir erhöhen die Flexibilität der Kosten in allen betroffenen Werken", sagte Finanzchef Olivier Durant.
Zusätzlich würden die Investitionen gekürzt. Ziel sei es, im laufenden Jahr 100 Millionen Euro weniger auszugeben als im Vorjahr. Unter anderem gelte ein weltweiter Einstellungsstopp, befristete Verträge würden nicht verlängert. Auch bei Dienstreisen gehe Forvia restriktiver vor, hieß es, und die Marketingausgaben würden reduziert. Auf der wichtigen Automesse IAA in München ist das Unternehmen nicht vertreten. "Das Problem kommt aus den USA ... aber alle Bereiche müssen sich an den Einsparungen beteiligen", sagte Fischer in einer Analysten-Konferenz. "Wir wollen uns für alle Risiken rüsten, und deswegen brauchen wir weitere Sparmaßnahmen."
Forvia verfügt über Werke in Mexiko, von denen aus Waren an Kunden in die USA ausgeliefert werden. Das Unternehmen beliefert unter anderem Stellantis, Volkswagen und Ford. US-Präsident Donald Trump hat im März Zölle von 25 Prozent auf Einfuhren aus Mexiko verhängt, allerdings die Produkte ausgenommen, die in Einklang mit dem Freihandelsabkommen USMCA stehen. Zölle für Autoteile sollen ab Mai kommen.
Im ersten Quartal erwirtschaftete Forvia einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro, das sind 2,6 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Besonders gut läuft es dem Unternehmen zufolge in China, wo Forvia vor allem von besseren Geschäften mit einheimischen Autobauern wie BYD profitiert. Inzwischen erwirtschaftet das Unternehmen, das unter anderem Sitze oder Beleuchtung produziert, etwa die Hälfte seiner Erlöse in der Volksrepublik mit chinesischen Kunden.
(Bericht von Gilles Guillaume, geschrieben von Christina Amann, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)