Rheinmetall erwartet Auftragspotenzial von 300 Milliarden Euro
(Reuters) - Die geplante deutliche Aufstockung der Rüstungsausgaben in Deutschland und der Europäischen Union könnte Rheinmetall einen beispiellosen Auftragsboom verschaffen.
"Wir sehen bis 2030 ein Auftragspotenzial von bis zu 300 Milliarden Euro", sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger dem "Handelsblatt". Er rechne etwa bald mit ersten Aufträgen. Steigende Rüstungsausgaben nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatten Rheinmetall bereits Rekord-Wachstum beschert. Papperger hatte von einer "Epoche der Aufrüstung" gesprochen.
Rheinmetall baut nun zahlreiche seiner Werke aus, um der Auftragsflut Herr zu werden. Der Konzern prüft auch deshalb, Teile seiner zivilen Produktion für die Autoindustrie auf die boomende Fertigung für das Militär umzustellen. Der Konzern könnte aber auch Werke etwa von Autoherstellern wie Volkswagen übernehmen - wenn die Voraussetzungen dafür stimmten, hatte Papperger gesagt. In der Diskussion steht dabei das Volkswagen-Werk in Osnabrück. "Ja, ich stehe im Austausch mit den VW-Vorständen", sagte der Rheinmetall-Chef nun dem "Handelsblatt" laut der am Mittwochabend verbreiteten Fassung: "Ich rechne aber nicht damit, dass wir zeitnah eine Einigung erzielen."