Kazimir (EZB) rechnet schon bald mit Erreichen des Inflationsziels

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Frankfurt (Reuters) - Die Europäische Zentralbank (EZB) wird aus Sicht des slowakischen Notenbankchefs Peter Kazimir ihr Inflationsziel von zwei Prozent bereits in den kommenden Monaten erreichen.

Allerdings seien die konjunkturellen Aussichten insgesamt von Unsicherheit geprägt, sodass die EZB weiter datenabhängig und flexibel vorgehen werde, erklärte das EZB-Ratsmitglied am Dienstag in einem Beitrag auf der Webseite der slowakischen Notenbank. Die EZB hatte vergangene Woche auf ihrer Zinssitzung in Frankfurt die Schlüsselsätze erneut gesenkt. Es war bereits der siebte Zinsschritt nach unten seit Mitte 2024. Zum weiteren Kurs hielt sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde aber bedeckt.

"Wir haben erhebliche Fortschritte erzielt," erklärte Kazimir. "Die Inflation nähert sich ihrem Ziel, und ich bin zuversichtlich, dass wir es in den nächsten Monaten erreichen werden." Im März lag die Teuerungsrate mit 2,2 Prozent schon sehr nahe an dieser Zielmarke. Die EZB-Geldpolitik sei zudem nicht länger restriktiv und bremse nicht mehr die Wirtschaft, sagte das EZB-Ratsmitglied. Die EZB hatte am Donnerstag den Leitzins im Euroraum - den Einlagensatz - um einen viertel Prozentpunkt auf 2,25 Prozent nach unten gesetzt. Am Finanzmarkt wird derzeit damit gerechnet, dass der Satz bis zum Jahresende noch auf 1,50 oder 1,75 Prozent sinken könnte.

Zum weiteren Kurs der Euro-Notenbank sagte Kazimir, die EZB operiere in einem sich rasch ändernden Umfeld. "Unsicherheit dominiert die wirtschaftliche Landschaft." Die von der US-Zollpolitik ausgelösten Spannungen im Welthandel hätten das Vertrauen untergraben. Die Entscheidung der EZB im Juni werde stark von neuen Daten, aktualisierten Wirtschaftsprognosen und Risikobewertungen abhängen. Es gebe keinen vorab festgelegten Pfad in der Geldpolitik. Die nächste Zinssitzung der Währungshüter steht am 4. und 5. Juni in Frankfurt an.

(Bericht von Frank Siebelt. Redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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