Aktien Europa: Kurse steigen weiter - Banken mit starken Zahlen

dpa-AFX · Uhr

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Donnerstag an die Entwicklung des Vortages angeknüpft und weiter zugelegt. Die Rekordjagd an den US-Börsen zog damit auch Europas Aktienmärkte nach oben. Der EuroStoxx 50 legte am Vormittag um 0,37 Prozent auf 4325,75 Punkte zu.

Auch die großen Länderbörsen kletterten. Für den französischen Cac-40-Index ging es um 0,32 Prozent auf 6972,80 Zähler nach oben. Der britische FTSE 100 rückte um 0,41 Prozent auf 7278,81 Punkte vor.

Die jüngsten Ankündigungen der US-Notenbank entsprachen ganz den Erwartungen des Marktes: Das monatliche Anleihekaufprogramm wird schrittweise reduziert, der Leitzins bleibt unverändert. "Grünes Licht also von der Geldpolitik - mit dieser Gewissheit greifen Anleger weiter bei Aktien zu," stellte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets fest. Besonders die Aussage von US-Notenbankchef Jerome Powell, sich mit Zinserhöhungen noch Zeit zu lassen, sei gut angekommen, fügte Marktanalyst Christian Henke vom Broker IG Marktes hinzu: "Damit wird das Ende der Politik des billigen Geldes zeitlich noch ein wenig nach hinten geschoben."

Allerdings gibt es auch Warnsignale. Die Aktienmärkte seien zunehmend überkauft, betonte Fondsmanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Gerade in den USA seien die Bewertungen extrem hoch, so dass sich die Frage einer Übertreibung mehr und mehr stelle.

Die Kursentwicklung der Einzelwerte dominierten einmal mehr die Quartalszahlen der Unternehmen. So reagierten Societe Generale mit einem Plus von über drei Prozent auf den Gewinnsprung der französischen Bank. Ein starker Aktienhandel und die Erholung der Wirtschaft von der Corona-Krise hatten das Geschäft im dritten Quartal beflügelt.

Gute Zahlen gab es auch von einer anderen Bank. Höhere Gebühreneinnahmen und eine geringere Risikovorsorge für faule Kredite bescherten der niederländischen ING ebenfalls höhere Gewinne. Die Aktie zog um über ein Prozent an.

Doch nicht jede Gewinnsteigerung wurde mit Kursgewinnen belohnt. Der spanische Telekommunikationsanbieter Telefonica hatte im dritten Quartal zwar einen Gewinnsprung hingelegt. Dabei halfen vor allem Veräußerungsgewinne etwa durch den Verkauf der Dachstandorte in Deutschland. Allerdings belasteten stark gestiegene Energiepreise die Bilanz auf dem spanischen Heimatmarkt. Die Aktie gab darauf hin um über ein Prozent nach.

In der Schweiz sorgte unterdessen ein größerer Aktiendeal für Aufmerksamkeit. Nach mehr als 20 Jahren versilberte der Pharmakonzern Novartis seine Roche -Beteiligung. Käufer ist der Roche-Konzern selbst, der für den Anteil von rund einem Drittel 20,7 Milliarden Franken auf den Tisch legt. Am Markt kam die Transaktion gut an, beide Aktien legten überdurchschnittlich zu./mf/stk

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