Durch Jamal-Pipeline fließt immer noch kein Gas in den Westen
Moskau (Reuters) - Durch die Erdgas-Pipeline Jamal-Europa zwischen Russland und Deutschland fließt das Gas nach wie vor entgegen der üblichen Richtung von Deutschland nach Polen.
Daten des deutschen Netzbetreibers Gascade zufolge strömten am Dienstag an der deutsch-polnischen Grenze knapp 1,2 Millionen Kilowattstunden (kWh/h) stündlich ostwärts. Die Auktionsergebnisse zeigten, dass der russische Gasexporteur Gazprom für Dienstag keine Transitkapazität für den Export über die Jamal-Europa-Pipeline gebucht hat. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte am Montag betont, es gebe trotz des Lieferstopps über diese Pipeline keine Versorgungsengpässe.
Die Pipeline ist eine wichtige Route für russische Gasexporte nach Europa. 2020 wurden rund 260 Terawattstunden (TWh) Gas über den Grenzübergabepunkt Mallnow nach Deutschland importiert, das waren 18 Prozent der gesamten Importmenge. Die Kapazität ist deutlich geringer als die der Hauptröhre Nord Stream 1. Generell importiert Deutschland mehr Gas, als es selbst verbraucht, denn ein Teil wird an europäische Nachbarländer weitergeliefert.