Iwatani: Treibt neue Wasserstoff-Fantasie den japanischen Wert in neue Höhen und kann sich ITM Power mitfreuen?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Ein reiner Wasserstoff-Player wie Nel, Powercell oder Plug Power ist das japanische Unternehmen nicht. Allerdings verfügt Iwatani laut Angaben auf der eigenen Homepage schon über eine lange Erfahrung im Bereich Wasserstoff. Das japanische Unternehmen gibt hier an bereits 1978 den Bau der ersten vollwertigen Produktionsanlage für flüssigen Wasserstoff abgeschlossen zu haben und die Versorgung aller 1986 zu startenden Weltraumentwicklungsraketen des H-Modells mit flüssigem Wasserstoff zu sichern.

Kooperation mit ITM Power

Ende 2019 ist die amerikanische Tochter der Japaner, Iwatani Corporation of America, eine Kooperation mit dem englischen Wasserstoff-Spezialisten eingegangen. Als gemeinsames Ziel gaben beide Unternehmen an: „Schadstoffe zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern, indem sie den Sektoren Transport, Energiespeicherung und erneuerbare Energien in Nordamerika erneuerbaren Wasserstoff anbieten.“ Die Kooperation bezieht sich dabei auf die PEM-Elektrolyseure von ITM Power und die Gashandhabungs- und -bereitstellungslösungen von Iwatani.

Als besondere Interessengebiete für die Kooperation der beiden Unternehmen wurden der kalifornische Markt für Wasserstofftankstellen und die großtechnische Produktion von flüssigem und gasförmigem erneuerbarem Wasserstoff für Inlands- und Exportmärkte angegeben.

Ein Fuß in Kalifornien in der „Wasserstoff-Tür“

In Rahmen dieser Zusammenarbeit sind schon ein paar Wasserstoff-Tankstellen in Kalifornien entstanden. Und jetzt kommen noch weitere für Iwantani und ITM Power dazu. Wie nbclosangeles berichtet, haben die staatlichen Aufsichtsbehörden für eine Reihe von Wasserstofftankstellen die Summe 39,1 Millionen US-Dollar freigegeben. Mehrere dieser Stationen sollen in Kalifornien entstehen. Weiter heißt es in der Nachricht, dass drei Unternehmen – FirstElement, Iwatani und Shell – Mittel für 36 Wasserstofftankstellen zur Wartung von Personenkraftwagen erhielten. Damit dürfte sich das amerikanische Gemeinschaftsprojekt von Iwantani und ITM Power wohl über neue Aufträge freuen. Wie groß der Anteil ist, der auf die beiden Kooperationspartner fällt, ist nicht bekannt. Beide Unternehmen haben sich bislang noch nicht zu dem Auftrag geäußert.

Iwatani-Aktie springt leicht an

Auf Sicht von einem Jahr hat die Aktie der Japaner keine großen Sprünge gemacht. Iwatani dürften von den Anlegern ähnlich wahrgenommen werden wie Hexagon Composite. Wasserstoff ist nur ein Teil des gesamten Konzerns und zudem nicht der ausschlaggebende. Trotzdem zeigt der neue Auftrag, dass die Japaner in Kalifornien an vorderster Linie mitmischen.

Allerdings war der Start ins neue Geschäftsjahr (Anfang April bis Ende Juni) nicht das Gelbe vom Ei. Die Corona-Pandemie hat deutliche Spuren in der Bilanz von Iwatani hinterlassen und Umsatz und Gewinn kräftig schrumpfen lassen. Daher sollten Anleger die Aktie auch erst einmal auf der Watchlist führen und die weitere Entwicklung beobachten. Sollten weitere Aufträge im aus dem Bereich Wasserstoff folgen, dann könnte das Papier durchaus interessant werden.

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Von Markus Weingran

Foto: petrmalinak / Shutterstock.com

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