"Der typische Anleger wird keinen Verlust erleiden": 8 Jahre nach der großen Krise: So viel verloren offene Immobilienfonds in der Abwicklung

DAS INVESTMENT · Uhr

Nach der Lehman-Pleite im Jahr 2008 kam es zu einer großen Krise bei den offenen Immobilienfonds - acht Produkte, die für deutsche Privatanleger zugelassen waren, mussten abgewickelt werden. In den vergangenen acht Jahren haben diese Produkte zwischen 2 und mehr als 52 Prozent an Wert verloren. Woran die Unterschiede liegen könnten und welches Produkt am wahrscheinlichsten mit einer schwarzen Null aus der Abwicklung herausgeht.

Acht-Jahres-Bilanz: Die Kollegen vom Handelsblatt nahmen in der Print-Ausgabe acht offene Immobilienfonds, die sich seit der Finanzkrise in der Abwicklung befinden, unter die Lupe. Wir fassen die Ergebnisse zusammen.

So viel verloren die acht Immobilienfonds

Die Verluste der acht offenen Immobilienfonds in der Abwicklung seit Oktober 2008 liegen zwischen 2 und 52,8 Prozent. Am wenigsten verloren der SC Euroreal (2 Prozent), der SEB Immoinvest (2,6 Prozent) und der Kanam Grundinvest (8,2 Prozent). "Wir gehen davon aus, dass der typische Anleger, der sich 2005 oder 2006 am Kanam Grundinvest beteiligt hat, bis zur Übergabe der Fondsverwaltung keinen Verlust erleiden wird", zitiert das Handelsblatt einen Kanam-Sprecher.

Bei Degi International, Axa Immoselect und Degi Europa waren die Verluste wesentlich höher und betrugen zwischen 22,5 und 37,2 Prozent. Die höchsten Verluste verzeichneten der TMW Weltfonds (46,4 Prozent) und Morgan Stanley P2Value (52,8 Prozent).

Mögliche Gründe für die Verlust-Unterschiede

Bei CS Euroreal, SEB Immoinvest und Kanam Grundinvest nehmen die Fondsgesellschaften die Abwicklung noch selbst vor. Sie geben die Verwaltung erst am Jahresende (Kanam) beziehungsweise Ende April 2017 (CS, SEB) an die Depotbanken ab, so das Handelsblatt.

CS Euroreal, SEB Immoinvest und Kanam Grundinvest hatten fünf, die restlichen fünf Produkte nur drei Jahre Zeit für die Abwicklung. Daher mussten Morgan Stanley P2Value & Co. bereits während der Krise Objekte verkaufen, was nur mit hohen Abschlägen möglich war. Das dürfte laut Handelsblatt auch einer der Gründe dafür gewesen sein, dass keiner dieser fünf Fonds bis zur Übergabe der Fondsverwaltung an die Depotbank alle seine Objekte verkaufen konnte.

Wie wahrscheinlich ist es, dass CS Euroreal, SEB Immoinvest und Kanam Grundinvest alle Objekte bis zur Übergabe an die Depotbank verkaufen?

Die drei verbleibenden Fonds gehen davon aus, bis zur Übergabe der Fondsverwaltung an die Depotbank alle Objekte verkaufen zu können. Doch wie wahrscheinlich ist das? Das Handelsblatt studierte Analysen von Ratingagenturen und hörte sich bei Experten um.

Das Ergebnis: Am wahrscheinlichsten wird wohl Kanam Grundinvest alle Gebäuden aus seinem Portfolio bis Ende 2016 verkauft haben. Der Fonds ist nach eigenen Angaben am weitesten mit dem Verkauf vorangeschritten; außerdem befänden sich die Verkaufsgespräche für verbliebene Fondsobjekte bereits in einem fortgeschrittenen Stadium.

Bei CS Euroreal und SEB Immoinvest sieht es hingegen schlechter aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Fonds alle Immobilien aus ihren Beständen bis Ende April 2017 verkaufen sei gering, erklärt die Fondsberatung Drescher & Cie. gegenüber dem Handelsblatt.

Dieser Artikel wird bereitgestellt von www.dasinvestment.com

Newsletter-Tipp: DER FONDS - Der Newsletter mit den besten Fonds & ETFs-Tipps >> jetzt kostenlos abonnieren

Immobilienfonds in der Krise alles zum Thema

onvista Premium-Artikel

Diese Depotkandidaten gibt es
Mehr als nur SAP: Diese Alternativen zu US-Tech-Giganten bietet Europa24. Apr. · onvista
Mehr als nur SAP: Diese Alternativen zu US-Tech-Giganten bietet Europa
Reservewährung im Sinkflug
Was der schwächere Dollar für dein Depot bedeutet21. Apr. · onvista
Was der schwächere Dollar für dein Depot bedeutet