UniCredit droht Investoren von Banco BPM mit Rückzug von Übernahmeangebot
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Die italienische Großbank UniCredit droht mit der Rücknahme ihres Übernahmeangebots für die kleinere heimische Rivalin Banco BPM, sollten deren Investoren einem teureren Gebot für den Fondsmanager Anima zustimmen.
Eine Entscheidung habe sie zwar noch nicht getroffen, teilte die Mutter der deutschen HypoVereinsbank am Montag mit. Sie wolle jedoch sicherstellen, dass sich die Aktionäre der Banco BPM der Risiken voll bewusst seien, die ein teureres Gebot für Anima hätte.
Die BPM hatte in der vergangenen Woche vorgeschlagen, mehr für den Fondsmanager auf den Tisch zu legen. Sie will Anima kaufen, um ihre Gewinn- und Ausschüttungsziele zu erreichen und damit die Übernahme durch UniCredit abzuwehren. Das zweitgrößte italienische Geldhaus Unicredit hat Banco BPM schon länger auf dem Radar. Bei der Abgabe ihres Übernahmeangebots im November, kurz nach dem BPM-Gebot für Anima, hatte sich die UniCredit das Recht vorbehalten, ihren Vorschlag zurückzuziehen - sollten sich die Bedingungen des Anima-Gebots ändern.
Mit der Offerte von UniCredit war nach italienischem Recht die Passivitätsregel in Kraft getreten. Diese hindert die Manager eines Übernahmeziels daran, etwas zu unternehmen, was das Angebot vereiteln könnte, ohne eine Aktionärsversammlung einzuberufen, die dem zustimmt. Das hatte Banco BPM beispielsweise daran gehindert, die Offerte für Anima aufzustocken. Nun sollen die Investoren am 28. Februar darüber entscheiden, ob das Angebot an den Marktpreis angepasst werden soll. Ohne die Erhöhung ist die Übernahme zum Scheitern verurteilt - der Aktienkurs von Anima liegt über dem aktuellen Gebot der Banco BPM.
Der Vorstoß der UniCredit, die auch um die deutsche Commerzbank wirbt und sich um eine Neuordnung der italienischen Finanzbranche bemüht, liegt zudem quer zu den Plänen der italienischen Regierung, einen Zusammenschluss der Banco BPM mit dem Rivalen Banca Monte dei Paschi di Siena (MPS) zu erreichen, um den heimischen Bankensektor zu stärken.