Nvidia glänzt erneut mit starken Zahlen - Aktie nachbörslich volatil

Der KI-Gigant und Chiphersteller Nvidia hat am Mittwochabend starke Zahlen zum vierten Quartal 2024 vorgelegt. Der Konzern toppte die mittlerweile hohen Erwartungen merklich. In den drei Monaten bis Ende Januar erlöste Nvidia 39,33 Milliarden US-Dollar und damit gut eine Milliarde Dollar mehr als erwartet. Unter Strich blieben davon je Aktie 0,89 Dollar Gewinn.
Analysten hatten mit 0,84 Dollar Gewinn je Aktie gerechnet. Die Prognosen für den Umsatz hatten bei 38,32 Milliarden Dollar gelegen. Nvidia selbst hatte bei der letzten Vorlage von Quartalszahlen im November eine Umsatzprognose von 37,5 Milliarden Dollar abgegeben.
Seit dem vierten Quartal 2023 übertraf Nvidia die Gewinnprognosen, trotz hoher Erwartungen, jedes Mal mühelos, wie Zahlen von „CNBC“ zeigen. Im Schnitt schlug der Chiphersteller die Erwartungen um rund 13,8 Prozent. Für das nunmehr laufende erste Quartal von Nvidias Geschäftsjahr gab der Konzern zudem abermals höhere Prognosen heraus. Nvidia rechnet mit Umsätzen von 43 Milliarden Dollar im laufenden Vierteljahr.
Trotz starker Zahlen und noch höheren Umsatzprognosen fiel die Reaktion des Marktes gemischt aus. Im nachbörslichen US-Handel drehte die Aktie zunächst rund drei Prozent ins Plus, ehe sie ebenso deutlich ins Minus rutschte. Zuletzt pendelte die Aktie wenig verändert um den Schlusskurs
Eine größere Reaktion war am Markt erwartet worden, wie die Preise für Optionen auf die Aktie zuvor zeigten. Im regulären Handel hatte das Papier inmitten eines deutlich schwächeren Marktes noch rund 3,7 Prozent zugelegt. Auf Jahressicht hat die Aktie bislang ein Minus von rund drei Prozent eingefahren.
KI-Rally erhielt durch Deepseek ersten Dämpfer
Kaum eine Firma wuchs in den vergangenen Jahren so stark wie Nvidia. Die Umsätze stiegen in den vergangenen sechs Quartalen jeweils um über 100 Prozent zum Vorjahresquartal, dreimal sogar um über 200 Prozent. Den großen Schub dafür lieferte die Rally um KI-Werte. Die 1993 gegründete Firma ist auf Grafikprozessoren spezialisiert, die zunächst Anklang unter Kryptowährungs-Minern fanden, mittlerweile aber vor allem für rechenintensive KI-Modellen verwendet werden.
Allerdings erhielt die Rally dieser Werte zum Jahresbeginn einen Dämpfer. Ende Januar verkündete das chinesische Startup Deekseek, ein KI-Modell entworfen zu haben, welches sich mit den stärksten westlichen KIs messen kann. Der Clou: Nach eigenen Angaben schaffte Deepseek das mit veralteten Nvidia-Chips, zu einem Bruchteil der Investments der amerikanischen KI-Firmen.
Nvidia stieg in wenigen Jahren zu einem Billionenkonzern auf
Diese Nachricht schüttelte nicht nur die Tech-Werte im Nasdaq 100, sondern gleich den ganzen Aktienmarkt durcheinander. Am stärksten litten aber dennoch die Werte, die zuvor besonders vom KI-Boom profitiert hatten, wie eben Nvidia. Seitdem pendelt das Papier im Bereich von 130 US-Dollar seitwärts.
Allerdings rangiert die Aktie damit weiterhin um ein Vielfaches höher als noch vor einigen Jahren. Noch Anfang 2020 war ein Anteil gerade mal sechs Dollar wert. Seitdem ging es fast nur nach oben, das Unternehmen entwickelte sich so von einem eher unbekannten Tech-Nebenwert zum aktuell zweitwertvollsten Börsenkonzern der Welt mit einer Marktkapitalisierung von 3,18 Billionen US-Dollar. Zwischenzeitlich hatte Nvidia sogar den ersten Platz belegt.