Wird Trump Powell entlassen? - Lohnt die Abspaltung bei Conti? - Sind US-Bonds in der Krise?

Wird Donald Trump US-Notenbank-Chef Jerome Powell vorzeitig entlassen?
Donald Trump beabsichtigt nicht, den Notenbankchef zu entlassen, aber er möchte ihn auf den Kurs zu zwingen, den er für richtig hält. Diese Kontroverse hatten wir schon zu seiner ersten Amtszeit in gleicher Form.
Tatsächlich besteht stets die Gefahr einer Kontroverse zwischen Regierung und Notenbank, wenn die jeweiligen Absichten und Ziele zeitweise auseinanderdriften. Das lässt sich nicht vermeiden. Entscheidend ist nicht die Sprache, sondern es sind die Fakten.
Continental spaltet seine Autozuliefer-Sparte ab und fokussiert sich aufs Reifengeschäft. Kann das dem Aktienkurs langfristig helfen?
Die Aufteilung von Continental ist überfällig gewesen und nunmehr Realität. Im aktuellen Marktwert von Conti von rund 13,3 Milliarden Euro stecken erhebliche stille Reserven der Bewertung. Das Reifengeschäft wird mit etwa 17 bis 18 Mrd. Euro eingeordnet, die Vergleichswerte dazu sind Michelin und Pirelli. Die auszugliedernden Autotechniktitel sind schwer zu greifen, nicht zu verkaufen und werden deshalb über Spin-offs ausgegliedert.
Wer also Conti zurzeit besitzt, erhält diese Aktien gratis zugeschrieben. Rein rechnerisch ergibt sich daraus ein Potenzial um 25 bis 35 Prozent im Anschluss, aber nicht sofort, sondern schrittweise. Conti ist damit auf aktueller Basis ein Kauf.
Zuletzt sind Investoren trotz Krise aus dem Dollar geflüchtet, Bundesanleihen waren gefragt. Sind sie die neuen US-Treasuries, also der „Safe Haven“ in der Krise?
Der Dollar kam durch die neuen Zollabsichten von Donald Trump entscheidend unter Druck. Das ist eine zeitweilige, aber nicht dauerhafte Abwertung des Dollars. Als Währungsreserve präsentiert der Dollar zurzeit immer noch 53 Prozent aller Währungsreserven auf der Welt.
Gleiches gilt für den Dollar als Handelswährung. Auf den Verlauf der jeweiligen Verhandlungen mit China zum einen und der EU zum anderen werden sich die Größenverhältnisse im jeweiligen Handel kaum verändern. Ohne den Dollar geht weltweit nichts.
Die Berichte über die aktuellen Marktbewegungen in den Treasuries sind stark zu relativieren. Der tatsächliche Handel erreichte in den letzten 14 Tagen weniger als 0,5 Prozent aller Bestände an Treasuries in allen Laufzeiten. Bundesanleihen und Treasury-Bonds miteinander zu vergleichen, gleicht dem bekannten Vergleich zwischen einer Maus und einem Elefanten. Viel Lärm um nichts!