Dax Tagesrückblick 04.03.2025

Dax rutscht so stark ab wie seit 2020 nicht mehr

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Quelle: Lemonsoup14

Nach einem hervorragenden Wochenstart hat der Dax am Dienstag massive Verluste verbucht. Bis zum Handelsschluss sackte der Leitindex des deutschen Aktienmarkts um 3,54 Prozent auf 22.326 Punkte ab. Zuletzt hatte der Dax im Mai 2020 einen größeren Tagesverlust verbucht.

Damit sind die satten Gewinne des Vortages komplett ausradiert. Am Montag noch hatte der Dax, getrieben durch geplante Rüstungsausgaben in Europa sowie einen Fristaufschub der EU-Kommission bei strengeren CO2-Abgaben für Autobauer, um 2,64 Prozent zugelegt. Dabei durchbrach der Index erstmals die Marke von 23.000 Punkten, die am Dienstag prompt verloren ging. Von den 40 Dax-Werten verbuchten am Dienstag nur fünf Aktien überhaupt Gewinne.

Auch in der zweiten Reihe kam es zu erheblichen Verlusten. Der MDax als Index der mittelgroßen Werte büßte 3,25 Prozent auf 28.047 Zähler ein. Nur fünf der 50 Index-Werte hielten sich über der Nulllinie. Der Euro Stoxx 50 verlor indes 1,8 Prozent.

Trump verdoppelt Zölle für chinesische Waren

Angesichts des sich zuspitzenden Zollstreits der USA mit China, Mexiko und Kanada kehrte unter Anlegern Ernüchterung ein. Marktexperte Andreas Lipkow sprach von einer "nervösen Stimmung und ausgeprägten Gewinnmitnahmen" angesichts "geopolitischer Unsicherheiten".

"Die Börsen sind politisch getrieben wie lange nicht", sagte auch Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Zugleich steige mit der Dominanz politischer Themen auch die Schwankungsanfälligkeit. Der Handelskrieg sei in vollem Gange und die Gefahr groß, dass es am Ende nur Verlierer gebe.

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US-Präsident Donald Trump hatte am Vorabend die im Februar angekündigten Importzölle auf Waren aus China auf 20 Prozent verdoppelt. Die chinesische Regierung kündigte daraufhin Gegenzölle auf US-Agrarprodukte und weitere Maßnahmen gegen US-Firmen an. Parallel treten außerdem US-Zölle auf Einfuhren aus den US-amerikanischen Nachbarländern Kanada und Mexiko in Kraft. Auch der Europäischen Union hat Trump mit Zöllen gedroht, bisher aber noch keine verhängt.

Autowerte mit besonders hohen Verlusten

Dennoch: die aktuellen US-Zölle treffen deutsche Fahrzeugbauer und Zulieferer mit Produktionsstandorten in Mexiko und Auslieferungszielen in den USA ebenfalls. Porsche, Volkswagen, Mercedes und BMW büßten zwischen 4,3 und 6,1 Prozent ein. Die Anteile des Nutzfahrzeugherstellers Daimler Truck verloren 8,2 Prozent und die von Continental sackten als Dax-Schlusslicht über zwölf Prozent ab. Der Autozulieferer aus Hannover hatte zusätzlich mit seinen Zielen für das neue Jahr enttäuscht.

Rüstungswerte bauten zeitweise ihre Kursgewinne weiter aus. Drei Jahre nach Kriegsbeginn stellte die US-Regierung ihre Militärhilfe für die Ukraine vorerst ein, während sich Europa demonstrativ hinter die Ukraine stellte. Die Debatte um ein milliardenschweres Sondervermögen für die Bundeswehr bleibt aktuell.

Hensoldt bauen Gewinne aus

Für Rheinmetall, die tags zuvor um fast 14 Prozent zugelegt und ihre Gewinne zunächst noch weiter ausgebaut hatten, ging es zuletzt im Dax um 1,6 Prozent abwärts. Die Aktien preise auf dem aktuellen Kursniveau eine Erhöhung des Verteidigungshaushalts auf drei Prozent des BIP ein, schrieb Warburg-Research-Analyst Christian Cohrs. Eine derartige Anhebung müsse aber zunächst ausgehandelt und parlamentarisch beschlossen werden. Zudem dauere es, bis sich derartige Entscheidungen auf Gewinn und Cashflow auswirkten.

An der MDax-Spitze gewannen Hensoldt weitere 1,4 Prozent. Hier sorgte eine Studie der Bank Oddo BHF für Rückenwind. Obendrein soll Hensoldt Ende März in den Stoxx Europe 600 aufgenommen werden.

Aktienplatzierung belastet FMC

Im Blick der Anleger stand zudem eine umfangreiche Aktienplatzierung durch Fresenius. Der Gesundheitskonzern senkte seine Beteiligung am Dialyse-Anbieter FMC, was die Aktie mit 9,1 Prozent belastete. Fresenius legten im sehr schwachen Markt unterdessen um 0,1 Prozent zu. Der recht hohe Fresenius-Anteil an FMC-Aktien sei "ein Überhang für beide Unternehmen gewesen", hieß es von Morgan Stanley. Der Schritt sei aber vor allem für Fresenius nun positiv, da dieser so seine Verschuldung weiter senken könne.

Nordex profitierten vom Kauf eines Aktienpakets durch dessen Finanzchef Ilya Hartmann. Das signalisiere Zuversicht für den Hersteller von Windkraftanlagen, hieß es am Markt. Die Aktien gewannen 3,7 Prozent.

Der Kurs des Euro stieg am zweiten Handelstag der Woche auf den höchsten Stand in diesem Jahr. Am Nachmittag kletterte der Kurs zeitweise bis auf 1,0559 US-Dollar. Zuletzt kostete er 1,0524 Dollar. Am Morgen hatte der Euro noch unter 1,05 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0557 (Montag: 1,0465) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9472 (0,9555) Euro.

(mit Material von dpa-AFX)

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