Netflix toppt Gewinnerwartungen deutlich - Aktie nachbörslich im Plus

Als einer der ersten großen Tech-Konzerne in dieser Berichtssaison hat der Streaminganbieter Netflix am Donnerstagabend Zahlen für das erste Quartal geliefert. Dabei glänzte Netflix vor allem mit einem unerwartet hohen Gewinn.
Unterm Strich blieben je Aktie 6,61 Dollar Gewinn, bei Erlösen von 10,54 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit Umsätzen von 10,51 Milliarden US-Dollar gerechnet, bei Gewinnen von nur 5,71 US-Dollar je Aktie. Umsatz und Gewinn wuchsen laut Netflix um 13 respektive 27 Prozent zum Vorjahresquartal.
Im regulären US-Handel am Donnerstag hatte die Netflix-Aktie um 1,19 Prozent auf 973 US-Dollar zugelegt. Nach den Zahlen tendierte die Aktie nachbörslich weiter aufwärts und verbesserte sich nochmals um in der Spitze über vier Prozent.
Zum ersten Mal vermeldete Netflix dabei keine Abonnentenzahlen, in den Jahren zuvor immer eine der wichtigsten Metriken für den Erfolg des Streamingdienstes. Der Konzern begründet den Schritt damit, sich künftig mehr auf finanzielle Metriken - wie eben Umsatz und Gewinn - als Gradmesser für den Unternehmenserfolg festzulegen.
Aktie hängte "Magnificent Seven" zuletzt ab
Netflix gehört zwar nicht zur Reihe der "Magnificent Seven", den sieben Tech-Aktien Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla. Nichtsdestotrotz gehört Netflix zu den beliebtesten Tech-Aktien der vergangenen Jahre - und schlug sich zuletzt besser als die "Magnificent Seven".
So haben die sieben Top-Titel der US-Tech-Branche seit Jahresbeginn zwischen 11,2 Prozent (Microsoft) und 36,3 Prozent (Tesla) eingebüßt. Netflix hingegen steht auf Jahressicht mit rund neun Prozent im Plus. Der Nasdaq 100 als breiter Gradmesser des US-Tech-Sektors verlor im gleichen Zeitraum rund zwölf Prozent.
Damit gehört die Aktie momentan zu den wenigen Outperformern im Tech-Sektor. Ein großer Vorteil des Streaminganbieters: Anders als die zuvor genannten Werte gibt es hier wenig Berührungspunkte mit der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, da Netflix beispielsweise nicht auf die KI-Halbleiter aus Asien angewiesen ist.