Schlechte Vorzeichen: US-Indizes starten mit Verlusten in die Woche

Schlechte Vorgaben für den Handel an den deutschen Börsen morgen: Die US-Märkte sind am Montag mit deutlichen Verlusten in die Woche gestartet. Der Dow Jones lag zum Handelsschluss in New York mit 2,5 Prozent im Minus bei 38.170 Punkten. Der breitere S&P 500 sowie der techlastige Nasdaq 100 verzeichneten Verluste von 2,4 beziehungsweise 2,5 Prozent.
Zwischenzeitlich hatten die Indizes sogar über drei Prozent im roten Bereich notiert. Sie konnten ihre Verluste zum Handelsende hin aber eindämmen.
Hintergrund sind Spekulationen darüber, ob US-Präsident Donald Trump den noch bis Mai nächsten Jahres amtierenden Chef der US-Notenbank Federal Reserve, Jerome Powell, vorzeitig entlassen könnte. Trump stört sich daran, dass die US-Notenbank die Zinsen in diesem Zyklus bisher erst dreimal gesenkt hat. Seit Dezember liegt die Zielspanne der US-Notenbank unverändert bei 4,25 bis 4,50 Prozent.
Vor dem Hintergrund der von Trump angekündigten Zölle, die Importe für Amerikaner verteuern und somit die Preise treiben, war die Notenbank zuletzt zögerlich, die Zinsen weiter zu senken. Die Notenbanker fürchten, dies könne die Inflationsgefahren steigen lassen.
Trump beschimpft Powell als "großen Verlierer"
Trump sieht es anders. Auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social schrieb der US-Präsident heute: "Es gibt praktisch keine Inflation." Es könne auch fast keine geben, so Trump weiter. "Es kann aber eine Verlangsamung der Wirtschaft geben, wenn Mr. Too Late, ein großer Verlierer, nicht jetzt die Zinsen senkt." Mit "Mr. Too Late" meint Trump Powell.
Beobachter fürchten deshalb, dass Trump versuchen könnte, Powell abzusetzen. Vor vier Tagen schrieb Trump, ebenfalls auf Truth Social, das Ende von Powells Amtszeit - den Trump selbst 2017 eingesetzt hatte - könne "nicht schnell genug kommen". Ein vorzeitiges Ende von Powells Amtszeit würde das Vertrauen in US-Kapitalmärkte vermutlich erneut erschüttern.
Das zeigt auch der anhaltend schwache Dollar, der heute gegenüber dem Euro erneut verlor. Ein Euro kostete zum Handelsschluss mehr als 1,15 Dollar - der höchste Stand seit November 2021 (siehe Chart unten).