Bitcoin ist in den vergangenen Jahren zu einer globalen Anlageklasse aufgestiegen. In diesem Ratgeber erhältst du alle grundlegenden Infos zur Kryptowährung.
Das Wichtigste in Kürze
- 💡Bitcoin ist eine digitale Währung, die auf der Blockchain-Technologie basiert und dezentral verwaltet wird.
- ℹ️ Bitcoin hat einen Ruf als Spekulationsobjekt, wird jedoch von einem Teil der Finanzwelt als "digitales Gold" oder gar als alternatives Geldsystem gehandelt.
- 👉 Viele Anleger sehen Bitcoin als Mittel zur Diversifikation und potenziellen Inflationsschutz.
- 💎 Der Kauf von Bitcoin ist mittlerweile einfach und vielfältig umsetzbar: Bitcoin kann über Krypto-Börsen wie Bison, Broker wie *)Justtrade und *)Trade Republic oder über spezielle Finanzprodukte (ETPs) gehandelt werden.
Was ist Bitcoin?
Bitcoin ist eine digitale Währung, die 2008 von einer anonymen Person oder Gruppe unter dem Pseudonym „Satoshi Nakamoto“ entwickelt wurde. Im Gegensatz zu klassischen Währungen wie dem Dollar oder dem Euro wird Bitcoin nicht von einer Zentralbank ausgegeben, sondern durch ein dezentrales Netzwerk von Computern verwaltet.
Bitcoin hat einige technologische Grundlagen und Besonderheiten, die die Kryptowährung als Investment interessant machen können:
· Blockchain-Technologie: Die Bitcoin-Blockchain ist ein dezentrales, transparentes „Kassenbuch“ (Ledger), welches alle Transaktionen speichert. Diese sind öffentlich einsehbar, die Adressen der Teilnehmer sind jedoch Pseudonyme. Es existieren nur wenige Hürden, um am Bitcoin-Netzwerk teilzunehmen. Lediglich ein Internet-fähiges Gerät und eine Bitcoin-Wallet sind nötig. Dies ermöglicht eine einschränkungslose, globale Nutzung von Bitcoin.
· Dezentralität: Kein einzelner Akteur kann Bitcoin kontrollieren oder manipulieren. Der Betrieb der Blockchain unterliegt einem Mehrheits-Konsens, auf den sich von vielen tausend Blockchain-Betreibern, sogenannten "Minern" und "Nodes", bei jeder Blockerzeugung neu geeinigt wird.
Unterschied zu herkömmlichen Währungen: Bitcoin ist begrenzt auf 21 Millionen Stück.
Die Kerneigenschaften von Bitcoin
- dezentrales System
- begrenzte Menge
- einschränkungsloser Werttransfer
- Selbstverwahrung möglich ohne Drittanbieter
Warum kann Bitcoin als Investment interessant sein?
Viele Anleger sehen Bitcoin als eine Möglichkeit zur Diversifikation und als Renditehebel für das eigene Portfolio.
Seit seiner Einführung kurz nach der Finanzkrise 2008 hat Bitcoin eine beeindruckende Wertsteigerung erlebt. Die langfristige Kursentwicklung zeichnet sich dabei durch eine Dynamik aus, die wesentlich volatiler ist als bei klassischen Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder Gold.
Während Schwächephasen gibt es beim Bitcoin-Kurs in Euro oder Dollar immer wieder Korrekturen, die deutlich heftiger ausfallen als beispielsweise am Aktienmarkt. Allerdings zeichnet sich die Kryptowährung während positiver Marktphasen auch dadurch aus, dass die Kursentwicklung die von anderen Anlagekrassen um ein Vielfaches übersteigt.
Ein Blick auf die historische Bitcoin-Kursentwicklung
- Seit seinem Marktantritt ist der Preis von Bitcoin vom Cent-Bereich zu einem mitunter sechsstelligen Dollar-Kurs angewachsen und weist eine langfristige Wertentwicklung von mehreren tausend Prozent auf.
Die Adaption von Bitcoin schreitet weiter voran. Institutionelle Investoren haben in den vergangenen Jahren begonnen, im großen Stil in Bitcoin zu investieren und traditionelle Investmentstrategien mit Bitcoin zu verknüpfen. Sogar auf Staatsebene hat die Kryptowährung eine relevante Rolle als strategisches Investment, Kapitalschutz und Innovationstreiber angenommen.
Wie kann ich in Bitcoin investieren?
Es gibt mittlerweile viele verschiedene und einfach umsetzbare Wege, um in Bitcoin zu investieren. Sowohl die Krypto-Welt als auch die traditionelle Finanzwelt bieten Krypto-Interessierten einige Möglichkeiten.
Krypto-Börsen
Die wohl größte und relevanteste, international tätige Krypto-Handelsplattform ist Binance. Sie ist seit 2017 auf dem Markt und bietet eine breite Palette an Handelsdienstleistungen für digitale Assets. Die Plattform ermöglicht den Spot-Handel, Futures, Margin-Trading sowie Staking und Krypto-Kreditvergabe. Binance zeichnet sich durch hohe Liquidität, eine große Auswahl an handelbaren Kryptowährungen und vergleichsweise niedrige Gebühren aus.
Regulatorisch stand Binance in der Vergangenheit immer wieder unter Druck, insbesondere wegen Vorwürfen der mangelnden Compliance. Das Unternehmen hat darauf mit einer verstärkten Regulierungskonformität reagiert, darunter die Einführung von im Bankwesen üblichen KYC-Richtlinien (für "Know Your Customer"; "kenne deinen Kunden") und die Zusammenarbeit mit Aufsichtsbehörden in verschiedenen Ländern.
Eine gute Anlaufstelle im deutschen Markt ist der Anbieter Bison. Die Bison-App ist eine benutzerfreundliche Krypto-Handelsplattform, die 2018 von der Börse Stuttgart entwickelt wurde. Sie richtet sich vor allem an Einsteiger und bietet einen einfachen Zugang zum Handel mit Bitcoin und Co.
Zwei weitere erwähnenswerte europäische Krypto-Handelsplattformen sind der österreichische Anbieter Bitpanda und die Schweizer Krypto-Handelsplattform Swissborg. Beide Plattformen zeichnen sich durch höchste Sicherheitsstandards, eine gute Nutzerfreundlichkeit, geringe Gebühren und durch eine breite Palette an Dienstleistungen für den Krypto-Handel. Beide Plattformen eignen sich gut für Krypto-Neulinge.
Klassische Broker
In Deutschland bieten mittlerweile viele klassische Broker den Handel mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen an. Hier sind einige der bekanntesten Anbieter:
· Scalable Capital: Bei diesem Broker kannst du in sogenannte Krypto-ETPs (Exchange Traded Products) investieren, die die Wertentwicklung von Kryptowährungen wie Bitcoin abbilden. Der direkte Erwerb von Kryptowährungen ist hier nicht vorgesehen.
· Trade Republic: Dieser Neo-Broker ermöglicht den Handel mit über 50 Kryptowährungen, darunter Bitcoin. Die Verwahrung der digitalen Assets erfolgt durch einen externen Dienstleister. Eine Auszahlung von Kryptowährungen auf ein eigenes Wallet ist derzeit nicht möglich.
· Justtrade: Dieser Online-Broker bietet den direkten Handel mit 27 Kryptowährungen, einschließlich Bitcoin, an. Die Verwahrung der digitalen Assets erfolgt in Deutschland. Eine Auszahlung der Kryptowährungen auf ein eigenes Wallet ist nicht möglich.
ETPs
In Deutschland kannst du über verschiedene Anbieter in Bitcoin-ETPs ("Exchange Traded Products") investieren. Diese Wertpapiere ermöglichen es dir, an der Wertentwicklung von Bitcoin teilzuhaben, ohne die Kryptowährung direkt kaufen zu müssen.
Diese Produkte kannst du bequem über die Börse kaufen und einfach in ein bestehendes Depot integrieren. Hier sind einige der bekanntesten und besten Anbieter für Bitcoin-ETPs in Deutschland:
· CoinShares Physical Bitcoin ETP: Dieser ETP bildet die Wertentwicklung von Bitcoin ab, hält die Bitcoin ("physische Besicherung") und bietet eine niedrige Gesamtkostenquote von 0,25 Prozent der Anlagesumme pro Jahr.
· 21Shares Bitcoin ETP: Als einer der ersten Anbieter von Krypto-ETPs bietet 21Shares einen physisch besicherten Bitcoin-ETP mit einer Kostenquote von 1,49 Prozent pro Jahr.
· WisdomTree Physical Bitcoin ETP: Dieser ETP des Anbieters WisdomTree ist physisch besichert und hat eine Kostenquote von 0,25 Prozent pro Jahr.
· VanEck Bitcoin ETN: Der VanEck Bitcoin ETN ist ein börsengehandeltes Produkt, das die Wertentwicklung von Bitcoin nachbildet - mit einer Kostenquote von einem Prozent pro Jahr.
Wie sicher ist Bitcoin?
Bitcoin ist die älteste und bekannteste Kryptowährung und hat den größten Netzwerkeffekt aller Blockchain-Systeme. Die Bitcoin-Blockchain gilt aufgrund ihrer beachtlichen Größe, was die angeschlossene Rechenleistung betrifft, als nicht korrumpierbar. Sicherheitslücken entstehen eher auf der individuellen Nutzerebene.
· Kryptographische Sicherheit: Das Bitcoin-Netzwerk ist durch moderne Verschlüsselungstechnologien abgesichert. Transaktionen und Wallets basieren auf der SHA-256-Hashfunktion, die als äußerst sicher gilt. Zudem sorgt das Proof-of-Work-Konsensmodell dafür, dass Manipulationen nahezu unmöglich sind. Denn eine Änderung der Blockchain würde enorme Rechenleistung erfordern. Ein Angreifer müsste über einen gewissen Zeitraum mehr als die Hälfte der gesamten Rechenleistung der Blockchain aufbringen, um eine Manipulation von Transaktionen vornehmen zu können. Das ist realistisch kaum umsetzbar.
· Blockchain-Transaktionen: Bitcoin-Transaktionen sind irreversibel. Das bedeutet, dass einmal versendete Coins nicht zurückgeholt werden können. Nutzer müssen daher bei Transaktionen äußerst sorgfältig vorgehen, um Fehler oder Betrugsversuche zu vermeiden.
· Weitere individuelle Risiken: Während das Bitcoin-Netzwerk selbst als sicher gilt, sind Nutzer oft das schwächste Glied. Unsachgemäßer Umgang mit Wallets oder privaten Schlüsseln kann zu einem Totalverlust führen. Hacker zielen insbesondere auf zentralisierte Krypto-Börsen ab, um dort gespeicherte Coins zu stehlen. Daher ist eine sichere Aufbewahrung essenziell.
· Kursverlustrisiken: Bitcoin ist bekannt für seine hohe Volatilität. Innerhalb kurzer Zeiträume kann der Kurs stark schwanken, was sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringt. Wer Bitcoin hält oder damit handelt, sollte sich dieser Risiken bewusst sein.
· Regulatorische Risiken: Weltweit diskutieren Regierungen über die Regulierung von Bitcoin und Kryptowährungen. Während einige Länder Bitcoin als legales Zahlungsmittel anerkennen, erlassen andere strenge Vorschriften oder Verbote. Regulierungen könnten sich auf die Nutzung und Akzeptanz von Bitcoin auswirken und damit auch auf dessen Sicherheit als Anlageklasse.
Worauf sollte ich beim Handel mit Bitcoin achten?
Der Krypto-Markt hat einige Besonderheiten, die ihn von den klassischen Finanzmärkten unterscheiden. Zwar sind Bitcoin und andere Kryptowährungen mittlerweile durch klassische Investmentprodukte wie ETFs oder Futures mit den traditionellen Börsen verbunden. Der Krypto-Markt wird jedoch immer noch von seinen eigenen Gesetzen und internen Faktoren beeinflusst.
Ein großer Unterschied ist, dass der Krypto-Markt im Gegensatz zur klassischen Börse niemals schließt. Ein Handel ist 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche möglich. Vor allem am Wochenende oder in den Stunden, in denen die Börse an der Wall Street geschlossen ist, können Marktentwicklungen eine erhöhte Volatilität erzeugen.
Bitcoin wird stark von makroökonomischen Ereignissen und Daten getrieben, da die Liquidität an den Gesamtmärkten eine große Rolle für die Bitcoin-Preisentwicklung spielt. Kleinere Kryptowährungen ("Altcoins") wiederum folgen insgesamt der Kursentwicklung von Bitcoin, auch wenn es immer wieder zu Ausreißern kommen kann.
Die Auswahl der Handelsplattform und der Produkte, mit denen du ein Investment in Bitcoin umsetzt, ist ebenfalls essenziell. Ein direktes Investment in Bitcoin und die Verwahrung der Coins in einer eigenen Wallet erfordert das entsprechende technische Wissen. Ein indirektes Investment über einen ETP kannst du dagegen einfach über die klassischen Finanz-Infrastrukturen umsetzen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der steuerliche Aspekt bei Bitcoin. Bitcoin wird steuerlich als Ware eingestuft. Das heißt, dass die Spekulationsfrist gilt. Gewinne sind dann steuerpflichtig, wenn der Gesamtgewinn aller privaten Veräußerungsgeschäfte innerhalb eines Jahres über 600 Euro liegt. Hält man Bitcoin länger als ein Jahr, kann die Position steuerfrei verkauft werden. Wichtig zu wissen ist auch, dass steuerlich relevante Transaktionen der Nachweispflicht unterliegen und selbst nachgehalten werden müssen.
Häufig gestellte Fragen zu Bitcoin
Wohin wird sich der Bitcoin-Kurs entwickeln?
Die Kursentwicklung von Bitcoin ist schwer vorherzusagen, da viele Faktoren eine Rolle spielen. Darunter sind die Akzeptanz, makroökonomische Bedingungen und regulatorische Entwicklungen. Eine besondere Rolle spielen jedoch der Halving-Zyklus und die ebenfalls zyklisch verlaufende Liquidität an den Finanzmärkten. Insgesamt nimmt die globale Adaption von Bitcoin zu und im Einklang damit ist der Preis in der Vergangenheit stark gestiegen (siehe Chart unten).
Wie viele Bitcoins gibt es insgesamt?
Die maximale Anzahl an Bitcoin ist auf 21 Millionen Stück begrenzt. Diese Begrenzung ist fest im Code von Bitcoin verankert und soll bis etwa 2140 erreicht werden. Ein Bitcoin ist jedoch auf ein Einhundertmillionstel teilbar. Die kleinste Einheit eines Bitcoins wird Satoshi genannt.
Ist Bitcoin umweltschädlich?
Bitcoin-Mining erfordert viel Energie. Allerdings wird ein wachsender Anteil durch erneuerbare Energien gedeckt. Weit über 50 Prozent des Netzwerks werden mit erneuerbaren Energien betrieben und Bitcoin-Mining spielt eine zunehmend wichtigere Rolle dabei, die oft unberechenbare Produktion aus Wind und Solar besser zu managen, da überschüssige Energie sinnvoll abgeleitet werden kann. Bitcoin-Mining wird zudem auch als Heizquelle in kalten Regionen verwendet.
* Was das Sternchen bedeutet
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