Dax vor US-Arbeitsmarktbericht etwas höher erwartet
Vor dem US-Arbeitsmarktbericht dürften positive Vorgaben aus China den Dax am Freitag zunächst wieder in Richtung der Marke von 16.000 Punkten schieben. Am ersten Handelstag im September signalisierte der X-Dax für den Leitindex ein Plus von 0,19 Prozent auf 15.977 Punkte. Das Kursbarometer der Eurozone, der EuroStoxx 50
Am Vortag war der Dax erstmals seit drei Wochen über 16.000 Punkte gestiegen, hatte sich am Ende des Tages aber nicht darüber gehalten. Die runde Marke bleibt also eine hohe Hürde. Gleichwohl sieht es auf Wochensicht gut aus für den Dax: Gemessen an der aktuellen Indikation würde die Bilanz mit einem Anstieg um etwas mehr als zwei Prozent positiv ausfallen.
Weitere Stützungsmaßnahmen in China zur Ankurbelung der Wirtschaft sowie überraschend positive Stimmungsdaten für das Verarbeitende Gewerbe gaben den chinesischen Börsen vor dem Wochenende Auftrieb. Dies hebt zu Wochenschluss wohl auch hierzulande wieder etwas die Anlegerlaune.
US-Arbeitsmarktdaten im Fokus
Im Blick steht nun der offizielle Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für den Monat August. Thomas Altmann, Portfolio-Manager beim Vermögensverwalter QC Partners, sieht in ihm "so etwas wie die letzte Hürde auf dem Weg zur Zinspause" der US-Notenbank Fed. An den Börsen rechne man mit einer Abkühlung am Arbeitsmarkt. "Und diese Abkühlung ist genau das, was die Fed als Ergebnis ihrer strafferen Geldpolitik sehen möchte."
Einzelwerte im Überblick
Negativ im Mittelpunkt steht vorbörslich die Aurubis-Aktie mit einem Abschlag von neun Prozent. Der Kupferkonzern streicht seine Jahresprognose, weil er davon ausgeht, erneut Opfer von Metalldiebstahl geworden zu sein. Das Ausmaß des Schadens könne noch nicht sicher festgestellt werden, hieß es. Auch Salzgitter, die rund 30 Prozent an Aurubis halten, setzte die Prognose aus. Die Aktie büßte vorbörslich fünf Prozent ein.
Ansonsten könnten die Sportartikelhersteller Puma und Adidas sowie Autowerte einen Blick wert sein. Im Sportbereich bringt der US-Wettbewerber Lululemon positive Vorgaben mit sich, indem er seinen Ausblick zum zweiten Mal erhöhte. In den Autosektor bringt derweil Tesla Unruhe mit erneuten Preissenkungen, die der Elektroautobauer am chinesischen Wachstumsmarkt für mehrere Modelle ankündigte.
Aus dem Autosektor rutschte die Volkswagen-Aktie vorbörslich um etwa zwei Prozent ab, dies aber auch wegen eines negativen Analystenkommentars. Die Schweizer Großbank UBS hatte die Papiere der Wolfsburger am Freitag zum Verkauf empfohlen.
Dow Jones schwächelt, NASDAQ moderat im Plus
In New York hat die Vorsicht vor dem anstehenden Arbeitsmarktbericht die Hoffnung auf eine Zinspause der US-Notenbank etwas in den Hintergrund gedrängt. Der Leitindex Dow Jones Industrial rutschte am Donnerstag nach einem freundlichen Start sukzessive ab und schloss 0,48 Prozent im Minus mit 34.721,91 Punkten. Damit beendete er eine viertägige Erholungsserie - für den zu Ende gegangenen August verbuchte er einen Verlust von 2,4 Prozent.
Der marktbreite S&P 500 sank am Donnerstag letztlich um 0,16 Prozent auf 4.507,66 Punkte. Der technologielastige und daher besonders zinssensible Auswahlindex Nasdaq 100 behauptete immerhin ein Plus von 0,25 Prozent auf 15.501,07 Zähler. Auf Monatssicht büßte er indes 1,6 Prozent ein.
Gewinne an Asiens Börsen
Weitere Maßnahmen Chinas zur Stützung der Wirtschaft haben die Börsen des Landes am Freitag ein Stück weit angetrieben. Der CSI 300, der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, stieg im späten Handel um rund ein halbes Prozent. In Hongkong wurde wegen eines Feiertages nicht gehandelt. Der japanische Nikkei 225 gewann kurz vor dem Handelsende ein halbes Prozent.
Renten
Bund-Future 133,04 -0,08%
Devisen: Euro vor wichtigen Daten unter 1,09 US-Dollar
Der Euro hat am Freitagmorgen weiter klar unter der Marke von 1,09 US-Dollar notiert. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,0850 Dollar und damit in etwa so viel wie am späten Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,0868 Dollar festgesetzt.
Zum Ausklang der Woche blicken die Marktteilnehmer zum einen auf Konjunkturdaten aus der Eurozone. Es stehen Stimmungsindikatoren aus der Industrie auf dem Programm. Aufgrund der konjunkturellen Schwäche wird es an den Märkten zunehmend für möglich gehalten, dass die EZB auf ihrer nächsten Sitzung in knapp zwei Wochen zunächst keine weitere Zinsanhebung durchführen könnte.
In den USA stehen ebenfalls wichtige Wirtschaftszahlen auf dem Programm. Am Nachmittag veröffentlicht die Regierung ihren monatlichen Arbeitsmarktbericht. Auch in den Vereinigten Staaten ist gegenwärtig unklar, ob und wann die Notenbank Fed ihren Inflationskampf fortsetzen wird. An den Märkten stehen die Zeichen für die nächste Sitzung im September derzeit eher auf Zinspause.
Euro/USD 1,0846 0,03%
USD/Yen 145,51 -0,02%
Euro/Yen 157,82 0,00%
Ölpreise bauen Gewinne aus - Opec+ vor neuen Schritten
Die Ölpreise haben am Freitag ihre Gewinne vom Vortag leicht ausgebaut. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 87,09 US-Dollar. Das waren 26 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 21 Cent auf 83,84 Dollar.
Am Donnerstag hatten die Erdölpreise deutlich zugelegt, nachdem sich Russlands stellvertretender Ministerpräsident Alexander Nowak zur künftigen Förderpolitik äußerte. Man habe sich mit den anderen Ländern des Rohölverbunds Opec+ auf weitere Angebotsbeschränkungen geeinigt, Details sollen aber erst kommende Woche verkündet werden, erklärte Nowak.
Schon seit einiger Zeit begrenzen vor allem die beiden großen Förderländer Saudi-Arabien und Russland ihre Öllieferungen. Damit wollen sie verhindern, dass die Erdölpreise aufgrund der weltweiten Konjunkturschwäche zu stark unter Druck geraten. Dem Ölverbund Opec+, der von den beiden Ländern angeführt wird, gehören rund zwanzig Förderstaaten an.
Für zusätzliche Unterstützung sorgt am Ölmarkt, dass sich China zunehmend gegen die Schwäche seiner Wirtschaft stemmt. Zuletzt wurden weitere Schritte zur Stabilisierung des kriselnden Immobilienmarkts und zur Stützung der heimischen Währung Yuan unternommen. China gehört mit den USA zu den größten Ölverbrauchern der Welt.
Brent 87,02 +0,19 USD
WTI 83,79 +0,15 USD
Umstufungen von Aktien
- JPMORGAN HEBT BEIERSDORF AUF 'OVERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 140 (115) EUR
- WDH/BAADER BANK STARTET KOENIG & BAUER MIT 'ADD' - ZIEL 20 EUR
- WDH/JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR BIONTECH AUF 111 (108) USD - 'HOLD'
- BERNSTEIN HEBT ZIEL FÜR BROADCOM AUF 1000 (875) USD - 'OUTPERFORM'
- BERENBERG STARTET ECOLAB MIT 'HOLD' - ZIEL 180 USD
- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR PERNOD RICARD AUF 241 (262) EUR - 'OVERWEIGHT'
- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR ORSTED AUF 600 (760) DKK - 'BUY'
- CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR PERNOD RICARD AUF 215 (230) EUR - 'OUTPERFORM'
- JEFFERIES HEBT TARGET HEALTHCARE REIT AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 107 PENCE
- JPMORGAN SENKT ESSITY AUF 'UNDERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 235 (250) SEK
- WDH/JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR PERNOD RICARD AUF 230 (235) EUR - 'BUY'
Termine Konjunktur
01:50 JPN: Investitionen Q2/23
02:30 JPN: Jibun Bank PMI Verarbeitendes Gewerbe 8/23
03:45 CHN: Caixin PMI Verarbeitendes Gewerbe 8/23
08:30 HUN: BIP Q2/23 (endgültig)
08:30 CHE: BFS: Dienstleistungsumsätze 6/23
08:30 CHE: BFS: Landesindex der Konsumentenpreise 8/23
09:15 ESP: PMI Verarbeitendes Gewerbe 8/23
09:30 CHE: PMI Verarbeitendes Gewerbe 8/23
09:45 ITA: PMI Verarbeitendes Gewerbe 8/23
09:50 FRA: PMI Verarbeitendes Gewerbe 8/23 (2. Veröffentlichung)
09:55 DEU: PMI Verarbeitendes Gewerbe 8/23 (2. Veröffentlichung)
10:00 ITA: BIP Q2/23 (2. Veröffentlichung)
10:00 EUR: PMI Verarbeitendes Gewerbe 8/23 (2. Veröffentlichung)
14:30 USA: Arbeitsmarktbericht 8/23
15:45 USA: PMI Verarbeitendes Gewerbe 8/23 (2. Veröffentlichung)
16:00 USA: Bauinvestitionen 7/23
16:00 USA: ISM Verarbeitendes Gewerbe 8/23
EUR: Moody's Ratingergebnis Brandenburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Moldawien
EUR: S&P Ratingergebnis Estland
Sonstige Termine
10:30 DEU: Unternehmenstag 2023 «Wie familienfreundlich ist die deutsche Wirtschaft?» u.a. mit Bundesfamilienministerin Lisa Paus und DIHK-Präsident Peter Adrian
11:00 DEU: Feierstunde zu «75 Jahre Parlamentarischer Rat» mit Bundeskanzler Olaf Scholz
14:00 DEU: Bundeskanzler Olaf Scholz besucht das DLR und das Europäische Astronautenzentrum - ca. 15.30 Statement des Bundeskanzlers
Redaktion onvista/dpa-AFX