Hohe Arbeitslosigkeit zehrt Finanzen der Bundesagentur für Arbeit auf

Berlin (Reuters) - Die hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland belastet immer stärker die Finanzen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Die Behörde erwartet für dieses Jahr bestenfalls noch einen ausgeglichenen Haushalt, sagte Vorstandsmitglied Daniel Terzenbach am Mittwoch in Nürnberg. "Wir richten uns schon darauf ein, dass die Rücklage nicht aufgepolstert wird, sondern dass wir rund um die Null landen", sagte Terzenbach bei der Vorstellung der Arbeitsmarktzahlen für Juli. Das Finanzergebnis werde damit schlechter ausfallen als geplant. Die Ausgaben für Arbeitslosen- und Kurzarbeitergeld seien höher als erwartet. Allein im Juli erhielten laut BA 903.000 Personen Arbeitslosengeld und damit 105.000 mehr als ein Jahr zuvor.
Die Behörde hatte ihre Einschätzung zur Finanzentwicklung bereits im April gedämpft. Ursprünglich wollte die BA zum Ende des Jahres 2,1 Milliarden Euro in ihren Rücklagen parken. Dieser Betrag war in der April-Prognose schon auf 600 Millionen Euro geschrumpft. Aus den Vorjahren verfügt die BA noch über eine Rücklage von etwa 1,6 Milliarden Euro.
Die Arbeitslosenversicherung für das reguläre Arbeitslosengeld und Kurzarbeitergeld finanziert sich aus Beiträgen von Beschäftigten und Arbeitgebern. Das Bürgergeld, für das die BA und die Jobcenter zuständig sind, wird überwiegend aus Steuern aus dem Bundeshaushalt finanziert.
(Bericht von Holger Hansen Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)