Dax im Minus – Gewinn sinkt, doch Totalenergies erhöht Dividende – Vestas mit Rekordaufträgen

Der Dax ist nach der jüngsten Stabilisierung am Mittwoch wieder etwas unter Druck geraten. Angesichts des Zollkonflikts zwischen den USA und China sowie negativer Unternehmensnachrichten aus der US-Technologiebranche sank der deutsche Leitindex in der ersten Handelsstunde um über 0,4 Prozent auf 21.415 Punkte. Gleichwohl bewegt er sich damit weiterhin nahe am jüngst erreichten Rekordhoch.
Der amerikanisch-chinesische Zollkonflikt drohe zu einem Handelskrieg mit Folgen für die gesamte Weltwirtschaft zu eskalieren, schrieb Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Zudem sind die US-Importzölle auf Waren aus Mexiko und Kanada nur aufgeschoben. Die ursprünglich angekündigten Zölle gegen die drei Länder hätten nach Einschätzung von Forschern des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft auch negative Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Der Goldpreis setzte am Mittwoch derweil seinen Rekordlauf fort. Auch das belegt die Risikoscheu der Anleger.
Trotz Gewinneinbruch: Totalenergies mit Aktienrückkäufen und Dividendenerhöhung
Der Ölkonzern Totalenergies will seine Aktionäre in einem schwierigen Marktumfeld weiter mit Aktienrückkäufen und einer Dividendenerhöhung bei Laune halten. So sollen die Anteilseigner für das vierte Quartal mit 0,85 Euro je Aktie knapp acht Prozent mehr als noch im Jahr zuvor erhalten, wie das Unternehmen am Mittwoch in Paris mitteilte.
Auf Jahressicht soll die Dividende um sieben Prozent auf 3,22 Euro pro Papier steigen. Für 2025 plant Konzernchef Patrick Pouyanné zudem weiterhin pro Quartal zwei Milliarden Euro für Aktienrückkäufe ein.
In den drei Monaten bis Ende Dezember kämpfte Totalenergies weiter mit niedrigeren Ölpreisen und sinkenden Raffineriemargen. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank im Jahresvergleich um fast ein Zehntel auf 10,5 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit einem weniger drastischen Rückgang gerechnet. Der auf die Anteilseigner entfallende Überschuss brach um gut ein Fünftel auf knapp vier Milliarden Dollar ein.
Windhersteller Vestas erwartet nach Rekordaufträgen weiteres Wachstum
Der Windturbinenhersteller Vestas hat 2024 Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert und besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Mit einem Rekordauftragsbuch im Rücken erwartet der Konkurrent der Siemens-Energy-Tochter Gamesa sowie Nordex weiteres Wachstum.
Das dafür nötige Hochfahren der Produktion in den USA und Europa führe jedoch zu zusätzlichen Kosten, teilte Vestas am Mittwoch im dänischen Aarhus mit. Deswegen gab das Unternehmen eine konservative Prognose hinsichtlich der erwarteten Profitabilität.
Der Umsatz soll 2025 auf 18 bis 20 Milliarden Euro steigen, hieß es. Analysten haben hier bereits mit 19,4 Milliarden das obere Ende der Spanne auf dem Zettel. Die Marge auf das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sieht Vestas bei vier bis sieben Prozent. Auch hier liegen die Marktexperten mit 6,7 Prozent am oberen Rand.
Im vergangenen Jahr zogen Umsatz und Ergebnis im vierten Quartal noch einmal deutlich an. Die Erlöse legten 2024 um 12 Prozent auf 17,3 Milliarden Euro zu und übertrafen damit die Erwartungen der Analysten leicht. Das bereinigte Ebit stieg deutlich von 231 auf 741 Millionen Euro und fiel besser aus als am Markt erwartet. Die entsprechende Marge verbesserte sich um 2,8 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent. Unter dem Strich verdiente Vestas mit 494 Millionen Euro mehr als sechsmal so viel wie im Vorjahr. Der Auftragseingang wuchs um vier Prozent auf 19,2 Milliarden Euro.
Das Jahr habe sich nicht so entwickelt wie erwartet, kommentierte Konzernchef Henrik Andersen die Zahlen. So hatte Vestas wegen höherer Kosten im Servicegeschäft die Prognosen kappen müssen. Jedoch sei Vestas aus dem Jahr 2024 stärker heraus- als es hineingekommen sei, so der Manager.
Redaktion onvista/dpa-AFX