Etwas schwächer - Sondierung nach Wahl im Blick - Heidelberg Materials: Kurs erholt sich leicht

Dem Erholungsversuch des Dax geht am Dienstag bereits wieder etwas die Luft aus. Knapp eine Stunde nach Handelsbeginn sank der deutsche Leitindex um knapp 0,1 Prozent auf 22.395 Punkte. In der Vorwoche hatte der Dax bei 22.935 Punkten seine Rekordjagd zunächst beendet.
Der MDax, in dem sich die mittelgroßen Unternehmen versammeln, gut eine Stunde nach Handelsbgeinn circa 0,2 Prozent höher auf 27.966 Punkte. Das Eurozonen-Leitbarometer EuroStoxx 50 stieg um rund 0,3 Prozent.
Insgesamt schwache Vorgaben aus Übersee sorgen für etwas Zurückhaltung, während hierzulande nach der ersten Erleichterung über den Ausgang der Bundestagswahl die Sondierungsgespräche zur Bildung einer neuen Regierung im Fokus stehen.
Die Fragen zur Finanzierung der angedachten Maßnahmen wie Steuererleichterungen, niedrigere Energiepreise und insbesondere die absehbar deutlich steigenden Militärausgaben rückten nun in den Vordergrund, hieß es vom Bankhaus Metzler.
Dass Friedrich Merz die spontane Überlegung, noch mit dem alten Bundestag eine Reform der Schuldenbremse herbeizuführen, nicht von vornherein abgelehnt hat, signalisiere bereits, wie dringlich die Finanzsituation sei. Am Markt würde eine rasche Änderung der Fähigkeit zur Schuldenaufnahme sicherlich goutiert werden.
Heidelberg Materials: Kurs erholt sich leicht
Weitere Gewinnmitnahmen nach Geschäftszahlen und jüngster Rekordrally haben die Aktien von Heidelberg Materials am Dienstag belastet. Doch die Aktie stieg rund eine Stunde nach Handelsbeginn um 0,2 Prozent nach oben auf 137,05 Euro.
Analystin Elodie Rall von JPMorgan sah das Schlussquartal der Heidelberger über den Erwartungen, die durchschnittlichen Marktschätzungen für 2025 lägen aber schon am oberen Ende des vom Konzern gegebenen Ausblicks. Ein Händler sagte zu den Zahlen und den Prognosen, sie seien solide, aber wohl nicht gut genug, um weitere Gewinnmitnahmen zu vermeiden.
Einige Analysten sehen Heidelberg Materials als einen Profiteur eines möglichen Wiederaufbaus der Ukraine. Doch scheint der Kurs inzwischen etwas zu heiß gelaufen zu sein.
Gut eine Stunde nach Handelsbeginn verzeichnet die Aktie einen Anstieg von knapp xy Prozent.
Thyssenkrupp setzen Rally fort: Marine-Fantasie konkreter
Ein Kommentar der Citigroup und ein Podcast haben die Fantasie für die Marine-Sparte von Thyssenkrupp am Dienstag kräftig genährt. Die Papiere des Stahl- und Industriekonzerns kletterten rund eine Stunde nach dem Handelsstart um knapp neun Prozent auf fast 6,90 Euro.
Barmittel, Kurstreiber, Optionen - all dies habe der Stahl- und Industriekonzern praktisch im Überfluss, schrieb Citigroup-Analyst Ephrem Ravi. Entscheidend für den Erfolg sei alleine die Umsetzung. Die Abspaltung der Marinesparte und die weitere Reduzierung des Stahlgeschäfts könnten enormen Wert schöpfen. Alleine der Marinebereich könnte die aktuelle Marktkapitalisierung des gesamten Konzerns abdecken.
Und dass dieses Bewertungspotenzial womöglich bald geschöpft wird, untermauerte ein Podcast.
Wir wollen den Börsengang noch im Kalenderjahr 2025 vollziehen. Dafür bereiten wir auch eine außerordentliche Hauptversammlung vor.
Die Marine-Aktien sollen an die Thyssenkrupp-Aktionäre ausgegeben werden, wobei der Konzern allerdings die Mehrheit behalten will. Die Auftragsbücher der Sparte seien voll, erklärte López.
Die Thyssenkrupp-Aktien haben seit September um gut 140 Prozent zugelegt. Sie befinden sich auf dem höchsten Niveau seit mehr als einem Jahr.
Redaktion onvista/dpa-AFC