Palästinenser-Präsident fordert von Hamas Abgabe der Waffen und Ende der Kämpfe

Ramallah (Reuters) - Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas fordert die Hamas im Gazastreifen zur Abgabe der Waffen an die palästinensische Autonomiebehörde auf.
Die radikal-islamische Gruppierung solle auf den bewaffneten Kampf verzichten und sich in eine politische Partei verwandeln, sagte Abbas am Mittwoch bei einer Veranstaltung in Ramallah im besetzten Westjordanland. Es wird erwartet, dass der 89-Jährige einen Nachfolger nominieren wird. Die Hamas nahm zunächst nicht Stellung zu den Äußerungen von Abbas.
Der Palästinenser-Präsident forderte die Staats- und Regierungschefs der Welt erneut auf, Israel zu zwingen, den Krieg im Gazastreifen zu beenden. Israel müsse zudem seine Streitkräfte abziehen und die Aktivitäten der jüdischen Siedler im Westjordanland unterbinden. Er warnte, es könne keinen Frieden geben, solange die Palästinenser keinen Staat in den Grenzen vor dem Sechstagekrieg von 1967 errichten könnten.
Abbas ist seit 2005 Präsident der Autonomiebehörde und ein führender Politiker der Fatah-Partei. 2007 brachen die Konflikte zwischen Fatah und Hamas offen aus. Nachdem die Hamas die Parlamentswahl 2006 im Gazastreifen gewonnen hatte, entmachtete sie dort 2007 nach einem kurzen Bürgerkrieg die Fatah und übernahmen die vollständige Kontrolle über das Küstengebiet. Im israelisch besetzten Westjordanland ist die von der Fatah beherrschte Autonomiebehörde bestimmende Kraft unter den Palästinensern.
Die Hamas hat sich in den vergangenen Monaten den Aufrufen Israels und der USA widersetzt, ihre Waffen niederzulegen. Abbas hat der Hamas vorgeworfen, mit ihrem Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 der Regierung in Jerusalem einen Vorwand für die Zerstörung des Gazastreifens geliefert zu haben. Die Hamas lehnt die Bemühungen von Abbas um einen Frieden mit Israel ab. Zudem wirft sie ihm vor, Sicherheitskräfte der Autonomiebehörde würden gegen palästinensische militante Gruppen im Westjordanland vorgehen.
(Bericht von Nidal al-Mughrabi, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)