OTS: BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken / ...

dpa-AFX · Uhr
    BVR-Konjunkturbericht: Investitionsschwäche hält 2025 an,
Kreditwachstum bleibt schwach
Berlin (ots) - Die erhoffte konjunkturelle Erholung dürfte 2025 erneut
ausbleiben. Das aktuelle ifo Geschäftsklima ist zwar überraschend leicht
gestiegen, bleibt aber auf einem sehr niedrigen Niveau. Dabei bewerten die
Unternehmen die Lage etwas besser, ihre Erwartungen sind angesichts der
Auswirkungen der US-Zollpolitik aber zurückgegangen. Zudem strahlen die erhöhten
Unsicherheiten auf die gesamte Wirtschaft aus. "Die konjunkturelle Lage in
Deutschland ist fragil und die Unsicherheiten sind Gift für die Investitionen.
Die Erholung der Konjunktur dürfte frühestens im zweiten Halbjahr einsetzen und
zunächst schwach ausfallen", erläutert Dr. Andreas Bley, Chefvolkswirt des
Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).
"Wirtschaftliche Dynamik dürfte erst entfacht werden, wenn das deutsche
XXL-Finanzpaket umgesetzt wird. Das Ausgabenvolumen des Staates könnte dadurch
bis 2028 um 120 Milliarden Euro bis 150 Milliarden Euro pro Jahr höher
ausfallen. Das Ausgabenprogramm dürfte das Vertrauen der Unternehmen stärken,
private Investitionen anregen und so auch die bislang schleppende Kreditvergabe
allmählich wieder beleben", fasst Bley die Analyse des heute vorgelegten
BVR-Konjunkturberichts zusammen.

Die mit dem Finanzpaket vorgesehenen zusätzlichen Ausgaben zielen auf zentrale
Zukunftsfelder wie Infrastruktur, Verteidigung und Klimaschutz. Sie dürften
nicht nur die Nachfrage im Inland stärken, sondern mittelfristig auch die
Investitionen der Unternehmen und damit ihren Finanzierungsbedarf erhöhen und so
das Kreditwachstum fördern. Derzeit liegt in Deutschland das Wachstum der
Unternehmenskredite im Neugeschäft, gemessen am Dreimonatsdurchschnitt von
Dezember 2024 bis Februar 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, bei lediglich
1,3 Prozent. Verstärkt werden dürften die Auftriebskräfte in Deutschland, aber
auch dem Euroraum insgesamt, wenn die anderen EU-Staaten ebenfalls ihre
Verteidigungsausgaben erhöhen.

"Es ist gut, dass die künftige Bundesregierung direkt nach der Bundeskanzlerwahl
ein umfangreiches Maßnahmenpaket auf den Weg bringen will, das unter anderem
einen Investitionsbooster mit Sonderabschreibungen für Investitionen umfassen
soll", so Bley. Neues Vertrauen müsse bei Unternehmen und Investoren geschaffen
werden, damit der notwendige Aufbau neuer Produktionskapazitäten auf den Weg
gebracht wird. Gleichzeitig seien die Arbeitsanreize zu stärken, um dem
absehbaren Fachkräftemangel zu begegnen. Die strukturellen Schwächen der
deutschen Wirtschaft, insbesondere die schwache Investitionstätigkeit und die
geringe Dynamik der Kreditvergabe, ließen sich nur durch nachhaltige Reformen
und langfristige Perspektiven überwinden. Hinzu komme die Unsicherheit über die
weitere Handelspolitik der USA, die für die exportorientierte deutsche
Wirtschaft ein kaum kalkulierbares Risiko bleibt. "Der Weg zu einem nachhaltigen
Aufschwung ist möglich - aber er bleibt anspruchsvoll", so Bley.

Der aktuelle Konjunkturbericht des BVR ist im Internet unter http://www.bvr.de ,
Publikationen, Volkswirtschaft abrufbar.

Pressekontakt:

Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)
Melanie Schmergal, Abteilungsleiterin Kommunikation und
Öffentlichkeitsarbeit / Pressesprecherin
Telefon: (030) 20 21-13 00, mailto:presse@bvr.de, http://www.bvr.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/40550/6019077
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